Zukunft. Jetzt.
Hilfe, das war ja richtig lame! Klar war im Vorfeld, dass das TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Martin Schulz nicht wahnsinnig spannend werden würde. Dass zukunftsfähige Themen nicht im Vordergrund stehen sollten. Dass wir, die junge Generation, aber anscheinend gar keine Rolle für den Ausgang der Wahl spielen, hat das Format schmerzhaft unter Beweis gestellt. Zwar hat der Brexit das bereits angedeutet, aber die Härte hat gesessen.
Vielleicht bin ich, vielleicht sind wir auch einfach ein bisschen naiv. Bildung, Digitalisierung, Klima und Globalisierung. Dazu wollen wir Lösungen. Das bewegt uns. Unsere Kinder auch. Die Kindeskinder eines Tages sowieso. Aber meine Oma nicht. Meine Mutter vielleicht. Wir leben in einer alternden Gesellschaft. Wir müssen uns frei machen. Wir werden die Wahl nicht entscheiden. Nicht, solange das Wahlsystem ist wie es ist. Traurig, aber wahr.
Wieso also sollten Angela Merkel und Martin Schulz um unsere Stimmen werben? Jungdeutschland spielt keine Geige. Politische Korrektheit und Phrasengedresche punktet bei alten Leuten. Hier werden Prozente gemacht. Die Jungen rennen zu Oppositionsparteien, starten Projekte wie wir mit bayti hier, rufen Bewegungen ins Leben und üben den Protest.
Das ist ein gefährliches Spiel der Volksparteien und ich vermute, dass ihnen das eines Tages um die Ohren fliegen wird. Dann, wenn wir alt und unsere Stimmen gewichtiger werden. Wir wollen offene Gesellschaften, ein vereintes Europa, nachhaltiges Leben und Digitalisierung. Wir wollen ernsthafte Debatten, klare Statements und zukunftsfähige Lösungen. Mit öffentlichem Händchenhalten in TV-Duellen ist bei uns nichts zu holen. Ihr habt gestern ein Verfallsdatum aufgekraxelt bekommen. Noch könnt ihr es abschaben.