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Ausstellung mal anders

Eigentlich verlaufen Messen immer nach dem selben Muster. Treffpunkt am frühen Samstagmorgen im Büro, Sachen verladen, losfahren, Info- und Verkaufsstand für die nächsten 2 Tage aufbauen, Abbau am späten Sonntagabend und schließlich völlig k.o. und viel zu spät ins Bett fallen. Ganz egal, ob in Münster, Essen oder Osnabrück. Darin haben wir bereits Routine. Auch Köln würde vom Ablauf nicht anders - so viel war klar.
Und dennoch würde Köln besonders - so viel war ebenso klar. Zum ersten Mal waren wir mit Ilham und Mohammad, den beiden geflüchteten Syrern, auf Messetour. Wir waren unsicher, ob sie Spaß an einer kräftezehrenden Ausstellung haben würden. Ob es ihnen unangenehm würde, weil ihre Deutschkenntnisse noch nicht gut genug sein könnten. Ob ihnen das Hotel gefällt, ob wir gut miteinander auskommen und im Prinzip so ziemlich jede Kleinigkeit, die an einem Wochenende anfällt. Man darf auch nicht vergessen, dass die Beiden zusätzlich noch im Ramadan stecken. Natürlich haben wir sie im Vorfeld gefragt. Und sie wollten. Doch die Unsicherheit bleib.
Jetzt, einen Tag später, sage ich, dass die Unsicherheit umsonst war. Köln hat riesigen Spaß gemacht. Das Besondere an diesem Ausflug war, dass Info- und Verkaufsstand zur Nebensache wurden. Wir hatten vielmehr die Möglichkeit, Ilham und Mohammad bei ihrem ersten Ausflug nach Köln zu begleiten. Wir haben sehr viel gemeinsam unternommen, zusammen gelacht und Spaß gehabt. Wir konnten ihren großen Wunsch, den Kölner Dom zu besichtigen, erfüllen. Und als hätten Ilham und Mohammad besondere Anziehungskraft, lief auch unser Info- und Verkaufsstand sehr gut. Köln hat das Projekt und vor allem die Beiden sehr herzlich aufgenommen.
Das Wochenende hat eins unterstrichen: bayti hier ist viel mehr als der reine Verkauf von Produkten. Das ist zwar wichtig und bedeutet finanzielle Absicherung. Aber wir haben darüber hinaus die Chance, Freundschaften aufzubauen. Wir können Geflüchteten Träume erfüllen. Wir können sie in unser Leben integrieren. Und das ist weit wichtiger!
Autor: Michael

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