Der große Material-Guide: Diese Stoffe machen deine Mode nachhaltig

Die Wahl des Materials ist super wichtig, wenn du auf nachhaltige Mode setzen möchtest. Wir erklären, wie sie hergestellt werden und worauf du achten solltest, damit du beim nächsten Kauf die richtige Entscheidung triffst. Wenn du dich grundsätzlich für das Thema interessierst, schau doch mal in unserem Guide für nachhaltige Mode vorbei!

Die besten pflanzlichen Naturfasern

Pflanzliche Naturfasern sind oft eine gute Wahl für nachhaltige Kleidung. Sie sind nachwachsend und können, je nach Anbauweise, deutlich umweltfreundlicher sein als synthetische Alternativen. Hier sind ein paar der besten Optionen:

Bio-Baumwolle

Bio-Baumwolle ist besser als konventionelle Baumwolle, weil beim Anbau auf Pestizide verzichtet wird. Das schont die Umwelt und die Gesundheit der Baumwollbauern. Allerdings verbraucht auch Bio-Baumwolle viel Wasser. Es ist also wichtig, darauf zu achten, woher die Baumwolle kommt und wie sie angebaut wurde.

Ideal sind hier Zertifizierungen wie GOTS (Global Organic Textile Standard), die den gesamten Produktionsprozess berücksichtigen. Im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft werden bei der Bio-Baumwolle deutlich weniger Ressourcen verbraucht. Achte beim Kauf von Jeans oder T-Shirts auf Bio-Baumwolle, um deinen ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Leinen

Leinen wird aus Flachs gewonnen und ist eine robuste Faser, die wenig Wasser und keine Pestizide benötigt. Leinen ist atmungsaktiv und angenehm zu tragen, besonders im Sommer. Außerdem ist Leinen biologisch abbaubar, was ein weiterer Pluspunkt für die Umwelt ist.

Europäisches Leinen ist besonders empfehlenswert, da hier die Transportwege kurz sind. Wusstest du, dass Leinen sogar stärker wird, wenn es nass ist? Perfekt also für langlebige Sommerkleidung!

Hanf

Hanf ist eine sehr widerstandsfähige Faser, die schnell wächst und den Boden verbessert. Hanf benötigt wenig Wasser und keine Pestizide. Kleidung aus Hanf ist langlebig und wird mit der Zeit immer weicher.

Hanf erlebt gerade ein echtes Comeback in der Modeindustrie! Viele Designer experimentieren mit Hanf, um robuste und nachhaltige Streetwear zu kreieren. Achte auf Mischgewebe, da reiner Hanf etwas steif sein kann.

Innovative und recycelte Materialien

Neben den klassischen Naturfasern gibt es auch viele innovative und recycelte Materialien, die eine nachhaltige Alternative darstellen. Diese Stoffe nutzen oft Abfallprodukte oder innovative Technologien, um die Umweltbelastung zu reduzieren:

Tencel™ Lyocell

Tencel™ Lyocell wird aus Holz gewonnen und in einem ressourcenschonenden Closed-Loop-Verfahren hergestellt. Das bedeutet, dass die verwendeten Lösungsmittel fast vollständig wiederverwendet werden. Tencel™ ist biologisch abbaubar, atmungsaktiv und sehr angenehm auf der Haut.

Es ist eine super Alternative zu Viskose. Lenzing, die Firma hinter Tencel™, setzt sich stark für Nachhaltigkeit ein und ist ständig auf der Suche nach neuen Wegen, den Produktionsprozess noch umweltfreundlicher zu gestalten. Tencel findet man oft in Kleidern, Blusen und sogar in Bettwäsche.

rPET (recyceltes Polyester)

rPET wird aus recycelten PET-Flaschen hergestellt. Das spart Ressourcen und reduziert den Plastikmüll. Allerdings kann beim Waschen von rPET Mikroplastik entstehen. Es ist daher wichtig, Kleidung aus rPET schonend zu waschen und einenWaschbeutel zu verwenden, der Mikroplastik filtert.

Eine weitere Möglichkeit ist, Kleidung aus rPET seltener zu waschen und stattdessen auszulüften. Viele Sportbekleidungshersteller verwenden rPET, um Funktionskleidung herzustellen. Mehr zum Thema richtige Kleiderpflege und Langlebigkeit findest du hier.

Recycelte Baumwolle

Recycelte Baumwolle wird aus alten Textilien gewonnen. Das reduziert den Bedarf an neuer Baumwolle und spart Ressourcen. Allerdings ist die Qualität von recycelter Baumwolle oft geringer als die von neuer Baumwolle. Es ist wichtig, auf eine gute Mischung mit anderen Fasern zu achten, um die Haltbarkeit zu erhöhen.

Oft wird recycelte Baumwolle mit Bio-Baumwolle oder anderen robusten Fasern gemischt. Du findest recycelte Baumwolle häufig in Jeans, T-Shirts und Putzlappen.

Materialien, die du meiden solltest

Es gibt auch Stoffe, die du eher meiden solltest, wenn du Wert auf Nachhaltigkeit legst. Diese Materialien haben oft eine hohe Umweltbelastung durch ihren Anbau, ihre Herstellung oder ihre Entsorgung:

Konventionelle Baumwolle

Konventionelle Baumwolle ist extrem wasserintensiv und wird oft mit Pestiziden behandelt. Das schadet der Umwelt und der Gesundheit der Baumwollbauern. Versuche, stattdessen auf Bio-Baumwolle oder andere nachhaltige Alternativen auszuweichen.

Der Anbau von konventioneller Baumwolle ist auch für den hohen Wasserverbrauch des Aralsees mitverantwortlich. Informiere dich über die Herkunft deiner Kleidung und unterstütze Marken, die auf nachhaltige Baumwolle setzen.

Neu produzierte synthetische Fasern (Polyester, Acryl)

Synthetische Fasern wie Polyester und Acryl werden aus Erdöl hergestellt. Sie sind nicht biologisch abbaubar und können beim Waschen Mikroplastik freisetzen. Außerdem ist die Herstellung sehr energieintensiv.

Achte bei deiner nächsten Capsule Wardrobe also lieber auf natürliche Alternativen. Wenn du synthetische Fasern vermeiden möchtest, achte auf Kleidung aus Naturfasern wie Leinen, Hanf oder Bio-Baumwolle.

Fazit

Es gibt viele tolle nachhaltige Materialoptionen für deine Kleidung. Achte vor dem Kauf auf das Etikett und wähle bewusst Materialien, die einen geringeren ökologischen Fußabdruck haben. Informiere dich über die Herkunft der Stoffe und unterstütze Marken, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen.

Kleine Entscheidungen machen in der Summe einen großen Unterschied! Und vergiss nicht, dass du mit den richtigen Zertifikaten und Siegeln einen guten ersten Eindruck von der Nachhaltigkeit eines Produktes bekommen kannst. Achte zum Beispiel auf GOTS, Fairtrade oder den Blauen Engel.

Annina Schoenberg

Annina Schoenberg

Hi, ich bin Annina Schoenberg aus Berlin – leidenschaftliche Verfechterin nachhaltiger Mode. Meine Liebe zur Kreativität und zum bewussten Konsum treibt mich an, die Welt der fairen Kleidung, umweltfreundlichen Materialien und nachhaltigen Produktion zu erkunden.