Lernen, Dialog zu führen
Immer wieder liest man, wie gespalten unsere Gesellschaft ist. Nicht nur gesellschaftlich, auch politisch. Glaubt man den Statistiken, haben wir eine große Oberschicht und eine noch viel größere Unterschicht. Ich sehe das im Kern nicht so dramatisch, glaube dennoch, dass wir uns auseinander bewegen. Wir sollten zusehen, dass wir diese Lücke wieder schließen. Klar braucht es für diese Veränderung einen politischen Rahmen, aber ebenso sehr einen gesellschaftlichen Dialog. Leute aus beiden Schichten müssen wieder an einen Tisch kommen. Und hier liegt das Hauptproblem.
Wenn Politiker und Manager über gesellschaftliche und politische Änderungen diskutieren, dann tun sie das untereinander - in einer homogenen Gruppe. Da, wo man die Konfrontation meidet. Da, wo Probleme zwar angesprochen, aber nicht mit Nachdruck diskutiert werden. Selbiges gilt jedoch für die Gesellschaft. Wenn sie sich über die Probleme austauschen, tun sie das untereinander - in ihrer homogenen Gruppe. Ebenfalls mit Leuten einer Meinung.
Und ohne die "wirkliche" Konfrontation werden wir keine Veränderungen herbeiführen. Wenn wir nur übereinander statt miteinander diskutieren, werden wir den Standpunkt der anderen Gruppe niemals in dem Maß begreifen, der zu echten Lösungen führt. Wir müssen raus aus den homogenen Gruppen, rein in die Heterogenität. Denn nur wenn es wirklich "knallt", entsteht Dialog. Dialog, den es braucht, um die gesellschaftliche Lücke zu schließen.
Autor: Michael